Chillaxen

 

Ich würde ja behaupten, dass wir die Anreise und die Zeitverschiebung wunderbar verkraftet haben. Keine Anzeichen von jet lag. Wir haben alle guten Appetit, keine Anzeichen von Übelkeit, Kopfschmerzen oder Ähnlichem, und wenn man die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit bedenkt, die hier herrschen, sind wir sogar enorm fit. Die Männer schlafen nachts auch wie ein großer und zwei kleine Steine, allein ich liege bis mindestens 3 Uhr morgens wach- und schlafe dann auch höchstens 3 Stunden. Und das nun schon seit vier Nächten. Wenigstens habe ich ein spannendes Buch dabei…

 

Heute Abend um 22 Uhr soll es weiter gehen mit dem Nachtzug nach Chiang Mai- Grund genug, mal einen halben Tag ausgiebig zu chillaxen, bevor wir unsere Taschen packen, die Wohnung aufräumen und gegen 15 Uhr Richtung Bahnhof aufbrechen wollen. Nach einem gemütlichen Frühstück also ab in die Badesachen und einmal tagsüber an den Pool. Die Sonne brannte, aber die Jungs waren natürlich glücklich. Leo hat neue Rekorde im Weitschwimmen gebrochen und Luca hat ihn außerdem im Tauchen trainiert. Dann haben wir gemeinsam einen Film gesehen (Lorax), wenigstens auf Englisch, damit sich die Männer nicht zu sehr an das Lotterleben gewöhnen. Ich habe derweil etwas ausprobiert, wovon ich zuhause in Deutschland schon gelesen hatte: eine Tiermaske! Bei so wenig Schlaf kann es nicht schaden, etwas für den Teint zu tun – hatte ich schon gestern gedacht und mit den Jungs gemeinsam eine schöne Maske für mich ausgesucht. Eigentlich wollte ich etwas nehmen, von dessen Wirkung ich wenigstens schon einmal gehört hatte, wie zum Beispiel Hyaluronsäure (Hundemaske) oder Collagen (Katze), die Kinder hatten aber auf den Pandabären bestanden (Blueberry?!?!). Ich habe also keine Ahnung, welche Wirkung ich mit der Maske erzielen sollte. Lustig und entspannend war es allemal.

 

Dann noch ein kleiner Snack, Taschen aufpacken, einen Taxifahrer abfangen und ihn von 300 Baht auf 200 Baht runterhandeln, die Taschen am Bahnhof bei einem „Left Luggage“ abgeben (ich war mir nicht sicher, dass wir auch nur ein Stück davon wiedersehen, aber für einen Spottpreis von 300 Baht haben wir alle sieben Stück Gepäck zurückbekommen, sogar ohne Rattenlöcher- es gab ein Schild, das ich mich leider nicht zu fotografieren getraut habe „please check for food in your bags because there are rats“).

 

Der weitere Tagesplan hatte wieder „Entspannung“ vorgesehen, und zwar in einem Park, in dem wir Fahrräder ausleihen, ein Schmetterlingshaus besuchen und eventuell auch noch an einem Spielplatz haltmachen wollten. Der Weg zu dem Park war dann allerdings eine Tortur (Hitze, Verkehr, …), das Schmetterlingshaus geschlossen und einen Spielplatz konnten wir auch nicht entdecken. Der Park an sich war wunderschön, und hätten wir nicht all diese Erwartungen gehabt, hätten wir ihn bestimmt außerordentlich genießen können. So haben wir uns an großen tropischen Pflanzen erfreut, sind über Brücken und auf kleinen Trampelpfaden gelaufen und dann wieder mit der Metro in ein Einkaufszentrum zum Essen. Ein ganz entspanntes indisches Essen. Für hiesige Verhältnisse haben wir dafür allerdings ein Vermögen bezahlt, obwohl wir im Bahnhof für 30 Baht (75 Cent) Reis mit Gemüse hätten essen können. Ich gehe davon aus, dass wir das Essen im Bahnhof auch gut vertragen hätten, wollte aber vor einer 14stündigen Zugfahrt mit Stehklo aufs Gleis lieber kein Risiko eingehen. Da muss ich wohl noch an meinem Vertrauen in fremde Kulturen arbeiten.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Heiner (Samstag, 17 September 2016 12:11)

  • #2

    Heiner de Ole (Samstag, 17 September 2016 13:16)

    Ich hoffe Ihr habt ne gute Zugfahrt gehabt.
    Dein Schreibstil gefällt mir echt gut. Danke