replace fear of the unknown with curiosity

Unten findet Ihr mein Reisetagebuch über unsere gemeinsame Reise um die Welt.

Da ich meine Erinnerungen lediglich hier festhalte, kann es sein, dass manche Beiträge etwas ausführlicher werden.

Wer mehr an schönen Bildern interessiert ist: Die wirklich tollen Fotos macht natürlich Michael.

Wenn ihr also Lust habt auf schöne Bilder, klickt auf seine Seite sabbat2016.de!

Obwohl Michael wohl noch das eine oder andere Problem mit seiner etwas zickigen Seite hat, gibt es dort bestimmt schon was zu sehen....

 


USA: Inzwischen in den USA, muss ich feststellen, dass wir in Asien einfach nur unglaublich verwöhnt waren mit dem Internet :-)

Same same but different

Es war schon erschreckend, wie schnell wir uns wieder "wie zu Hause" fühlten. Andererseits hatten wir dieses Gefühl ja auch an jedem anderen Ort unserer Reise gehabt...warum also nicht hier?
Um den Übergang zwischen unserer Reise und unserem neuen alten Leben nicht zu abrupt zu gestalten und um etwas Zeit mit meinen Eltern zu verbringen, hatten wir schon vor langer Zeit beschlossen, zunächst einige Tage in Fulda zu verbringen. Das war auf jeden Fall eine gute Entscheidung gewesen. Wir ließen uns verwöhnen mit Essen und Trinken, machten kleinere Ausflüge und besuchten Freunde- alles ganz entspannt. 
Doch natürlich konnten wir uns nicht ewig drücken. Unser Haus wartete darauf, wieder von uns bewohnt zu werden. Kisten mussten aus dem Keller in die unterschiedlichen Zimmer getragen und dort ausgepackt werden, der Kühlschrank wollte gefüllt werden. Ganz ehrlich: das alles ging rasend schnell. Innerhalb weniger Stunden war hier alles wie vor unserer Reise. Die Jungs backten schon zwei Stunden nach unserer Ankunft Chocolate Chip Cookies und verkauften diese in der Nachbarschaft. Als wären wir nie weggewesen. Ich kannte dieses Gefühl ja schon von früheren Auslandsaufenthalten. Die Jungs waren überrascht: "Es fühlt sich so an, als wären wir eben erst abgereist.", "Es fühlt sich alles so an wie ein Traum."... Allerdings ließen sie sich immer wieder sehr schnell durch Spiele (endlich LEGO!), Aktivitäten (Schwimmbad!) und Freunde ablenken.

Ich selbst war zunächst einmal nicht so leicht abzulenken. Ich hasste es regelrecht, mich wieder mit dem ganzen Kram zu beschäftigen, der uns ein Jahr lang nicht gefehlt hatte. Wozu besitzen wir so viel Kleidung, Schuhe, Schulsachen, Spielzeug, Bücher, ... Wohnraum?? Alles Dinge, die auf ihre Tauglichkeit überprüft und entweder entsorgt oder aufgeräumt werden müssen. Wohnfläche, die geputzt werden muss.  Gartenmöbel, die gepflegt werden müssen... 
Meine Mutter sagt ja immer: "Besitz belastet." Wirklich wahr! Das ist so.

Lediglich auf die Schule freue ich mich seit ich erfahren habe, in welchen Klassen ich mit welchen Fächern eingesetzt bin. Es wird bestimmt hin und wieder stressig werden, nach dieser Pause direkt mit einer vollen Stelle einzusteigen- aber auf jeden Fall auch auf eine schöne Weise herausfordernd.

Inzwischen habe ich mich mehr und mehr mit meinem neuen alten Leben angefreundet. Michael hat beschlossen, wesentlich weniger zu arbeiten als vor unserer Reise -schließlich haben seine Mitarbeiterinnen bewiesen, dass sie sehr gut imstande sind, sich um den Laden zu kümmern. Das ist natürlich eine große Erleichterung für mich. Und wenn wir hier gemeinsam sitzen- ich Blog schreibe, er Bilder sortiert, oder wir zusammen im Garten werkeln, oder wenn ich sehe, wie er Leo das Skateboard fahren beibringt während ich mit Luca eine kleine Fahrradtour mache, dann habe ich den Eindruck, dass wir etwas aus unserem gemeinsamen Jahr in unser Leben hier rüberretten können.
Während der Reise waren wir nämlich ein fantastisches Team gewesen. Nicht nur Michael und ich, sondern auch Luca und Leo, und ganz besonders wir vier als Familie. Ich habe gelernt, unsere Kinder nicht mehr "nur" als unsere Kinder zu lieben, sondern sie als Reisebegleiter und als Menschen wirklich zu schätzen. Sie sind ganz bestimmt schon immer "amazing" gewesen - aber das im täglichen Stress und Chaos zu bemerken war vor unserer Reise nicht immer leicht. Ich hoffe, das gelingt mir nun öfter!
Tja, es bleibt einfach abzuwarten, wie es weitergeht mit uns, wenn 75% des Teams wieder die Schulbank drücken. Im Augenblick erlaube ich mir, optimistisch zu sein.

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Zurück nach Deutschland

Da wir unser Auto schon mittags um 12:00 am JFK Airport abgeben mussten, hatten wir trotz unseres späten Flugs nicht mehr viel vom Tag. Wir verließen unser Hotelzimmer gegen 9:00, um in einem Whole Foods Store noch ein kleines Frühstück zu uns zu nehmen, bevor wir das Auto aus der Garage holten. 
Die Stadt war an diesem Samstagmorgen wunderbar ruhig. Die meisten Geschäfte machen erst um 10:00 auf, und auch der Verkehr hielt sich aufgrund diverser Veranstaltungen in Grenzen. Wir ergatterten sogar endlich einmal Plätze auf den lustigen Kreiselsitzen am Broadway!
Am Flughafen angekommen, mussten wir geschlagene 6 Stunden warten, bevor wir einchecken durften! (Und das, obwohl wir dies am Vorabend natürlich elektronisch erledigt hatten. Angeblicher Grund wardie Gepäckaufgabe.) Wir drückten uns also in dem kleinen foodcourt rum und vertrieben uns die Zeit mit essen, lesen und Karten spielen- immer in der Hoffnung auf mehr Unterhaltung jenseits derSicherheitskontrollen. Letztendlich war aber auch jener Bereich überraschend klein und sparsam ausgestattet. Bei unserer Ankunft an der Ostküste einige Wochen zuvor hatten wir am Flughafen in Newark zum Beispiel ganz futuristisch anmutende Restaurants und Cafés gesehen, in denen man per Pad bestellte und danach wahrscheinlich das Internet unsicher machen konnte. Ich glaube, die Jungs hatten sich sehr darauf gefreut, so etwas auszuprobieren...wurden aber im JFK davor verschont.
Wir waren also alle glücklich, als wir endlich im Flugzeug saßen und uns berieseln lassen konnten.
Der Flug ging mit dem üblichen Unterhaltungsprogramm, Verpflegung und überraschend gutem Kaffee recht schnell vorüber. Die Kinder waren ja schon einige Tage lang sehr aufgeregt gewesen, ihre Großeltern endlich wiederzusehen und wurden während des Fluges immer mal wieder lauthals von Vorfreude durchströmt. Sehr lustig- wie kurz vor Heiligabend.
Hier wurden wir nicht enttäuscht: Beide Großeltern warteten darauf, uns in ihre Arme zu schließen!
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NYC, zweiter Tag, vollständig

Unser zweiter Tag in NYC begrüßte uns mit strömendem Regen. Wir gingen also zunächst einmal ins 'ESSEN, um in aller Ruhe zu frühstücken und danach noch ein paar Runden UNO zu spielen, bis der Regen etwas nachließ. 
Ursprünglich hatten wir geplant, von unserem Hotel am Times Square bis zu dem World Trade Center zu laufen- dafür war es aber definitiv zu nass. Wir nahmen also die U-Bahn- was ja durchaus auch eine lohnenswerte Erfahrung ist... Ich war sehr dankbar, dass die New Yorker U-Bahn so dicht an der Oberfläche gebaut ist, denn insgesamt scheint mir das System sehr alt und die Bausubstanz schwer marode. Tatsächlich war am Vorabend eine U-Bahn genau an "unserer" Station entgleist. Den Vergleich mit den supermodernen U-Bahnen in Bangkok oder Singapur darf man gar nicht machen!
Am World Trade Center besticht die hochmoderne, symbolträchtige Architektur rund um die ehemaligen Twin Towers. Wir waren hin und hergerissen zwischen begeistertem Staunen und fast greifbarer Trauer. Jedenfalls bin ich sogar jetzt noch ohne Worte. Ich kann nur jedem empfehlen, sich im Internet zu dem Neuaufbau zu erkundigen und Bilder anzusehen. Wir haben drei Bildbände dazugekauft und saßen stundenlang darübergebeugt...
Sehr leckere Panini im Eataly, einem Laden mit italienischen Spezialitäten und Restaurants, am World Trade Center, brachten uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir hatten außerdem das Glück, dort einen (gratis!) Kochkurs für Tiramisu zu entdecken und mitzumachen. Das Resultat vertrieb dann den letzten Rest Melancholie- und gab uns Kraft, zum Pier zu laufen und eine Fähre nach New Jersey zu nehmen.
Alternativ hätten wir natürlich auch gerne eine Rundfahrt um die Freiheitsstatue oder einen Ausflug nach Ellis Island gemacht (das Museum dort soll sehr schön sein), aber sowohl zeitlich als auchfinanziell war beides nicht mehr im Rahmen. So genossen wir während einer kurzen, halsbrecherischen Fahrt den Blick auf die Skyline, spazierten durch eine erstaunlich ruhige Ecke am Port Liberty, undfuhren wieder zurück zur Wallstreet.  
Wir bummelten durch Chinatown, aßen in einem wunderbaren Restaurant am Straßenrand in Little Italy und bestaunten die gusseisernen Fassaden der Apartmenthäuser und Geschäfte in Soho.
Luca hatte sich im Restaurant mal wieder mit einem Hund und den zugehörigen Besitzern angefreundet..
Eigentlich hatten wir bis zum Hotel laufen wollen (Pizza und Eis abarbeiten)- ein heftiger Regenschauer scheuchte uns jedoch wieder in die U-Bahn. So kamen wir recht trocken in unserer Bleibe an, wo Michael und ich den Abend (oder: unsere 10-monatige Reise) noch in der Hotelbar ausklingen ließen.
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NYC

Nachdem Sissi mit ihren Kids Richtung Rom geflogen war, nutzten wir den Tag, um mit dem Zug von Fairfield nach NYC zu fahren. 
Wir besuchten das Rockefeller Center (der dortige Lego Store ist übrigens leider recht unspektakulär und ohne Bauecke für Kinder) und liefen zum Central Park, um dort zu picknicken- wir hatten uns im Whole Foods Store mit gutem Essen und Nachtisch eingedeckt. Im Central Park kletterten wir auf Felsen, schauten uns Baseballspiele an, und Leo drehte eine Runde auf dem wunderbar altmodischen Karussell. Außerdem erwischten wir eine Show von Breakdancern- sexy black dancers, wie die Typen nicht müde wurden zu betonen. Über "sexy" lässt sich ja wahrscheinlich streiten - schwarz, extrem stark und unglaublich gelenkig waren sie auf jeden Fall.
Und zum ersten Mal passierte mir, was ich immer bei solchen Veranstaltungen fürchte: ich wurde als unfreiwillige Helferin auf die "Bühne" geholt. Als einzige Frau mit einer ganzen Herde Männer wurden wir hin und her sortiert, bis einer der "sexy blacks" einen Salto über uns bemitleidenswerte Gestalten machte. Naja, ich hab auch das überstanden...

Am nächsten Tag zogen wir um in ein Hotel am Times Square. Dort bewohnen wir ein Zimmer in der 17. Etage - mit Blick auf eine Backsteinwand.
Tag eins stand ganz im Zeichen der Hochhäuser: wir liefen zum Trump Tower (;-)), Chrysler Building, erklommen das Empire State Building, und aßen Eis am Flatiron. Dort gibt es übrigens einen tollen Legostore! Die Highlights: ein riesiges NYC Grafitti aus Lego, überdimensionale Szenen der amerikanischen Geschichte aus Lego, interaktive Bildschirme, auf denen der Inhalt des Legokastens lebendig wird, den man in die Kamera hält, und endlich: eine Bauecke!
Dann waren wir noch in einem veganen Restaurant, das uns von jemanden in Fairfield empfohlen worden war. Wir gaben an einem Abend unser Wochenbudget für Essen aus...aber es hat sich gelohnt!!
Tatsache ist, dass drei Tage NYC wahrscheinlich soviel kosten, wie ein Monat Thailand, allein wenn man zu viert auf ein Hochhaus und einmal um die Freiheitsstatue fahren möchte...
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Fairfield (Bridgeport)

Auf Fairfield, CT, hatte ich mich seit Beginn unserer Reise gefreut. Dort wohnt nämlich meine Freundin Sissi mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern. Sissi war während meiner Zeit in Rom meine beste Freundin gewesen  - wochentags traf ich sie meist abends im Fitnessstudio, um mich danach von ihrer Mutter durchfüttern zu lassen, und die Wochenenden verbrachten wir ohnehin zusammen, da mein damaliger Freund mit Fußball und Formel 1 komplett ausgelastet war. Auch nachdem ich nach Deutschland gezogen und sie ihrem Mann nach Amerika gefolgt war, versuchten wir, uns regelmäßig zu treffen und entweder einen Teil der Weihnachts- oder der Sommerferien gemeinsam zu verbringen. Unsere Kinder kennen sich seit dem Säuglingsalter- nun sollten wir endlich die zugehörigen Väter kennenlernen.
Da Fairfield ein extrem teures Pflaster ist, mieteten wir uns im 10 Minuten entfernten Bridgeport ein- verbrachten aber lediglich die Nächte in unserer günstigen (und irgendwie sehenswerten) Unterkunft. Die Tage verbrachten wir mit Strand, Picknick und BBQ- meist einer Mischung aus den oben genannten. 
Schon am 2. Juli begannen in Fairfield die Feierlichkeiten zum 4. Juli mit Livemusik am Strand und großem Feuerwerk. Die Kinder buddelten im Sand, als wollten sie sich einen Weg nach China graben, oder spielten alternativ Fußball und Baseball. Sie freundeten sich während eines internationalen BBQs mit französischen, italienischen, amerikanischen und englischen Kindern an- und hätten bestimmt nichts dagegen gehabt, diesen Lifestyle ein paar Wochen und Monate aufrechtzuerhalten. Leider flog Sissi heute mit ihren beiden Kids nach Rom, weswegen wir nur 3 Tage mit ihr und ihrer Familie verbringen konnten. Wir ziehen morgen für unsere letzten zwei Nächte nach Manhattan, um "the City" etwas besser kennenzulernen als das heute während eines Kurztrips zum Rockefeller Center und dem Central Park möglich war. 

Buffalo - Niagara Falls

Was soll ich sagen? Auch die Niagarafälle lagen auf unserem Weg zurück nach NYC. Wir fanden für drei Nächte eine Wohnung im nahegelegenen Buffalo. Mal wieder ein Glücksgriff über Airbnb! Zwar hattendie Kinder keine Betten und es gab auch keinen Esstisch oder Stühle - dafür eine hübsche überdachte Veranda, auf der wir unsere Mahlzeiten einnahmen, ein Yogastudio direkt um die Ecke, in dem ich mich zweimal komplett verausgabte und einen Bioladen für das beste Brot, das wir bisher auf unserer ganzen Reise gefunden haben.
Trotz schlechten Wetters fuhren wir natürlich zu den Niagarafällen und spazierten zu den unterschiedlichen Aussichtspunkten. Die Fälle waren zwar sehr schön anzusehen, aber doch weniger spektakulär als wir erwartet hatten. (Allerdings hatten wir auch auf die Schiffsfahrt verzichtet- von so einem Boot aus gesehen ist das bestimmt noch einmal etwas anderes.) Da es regnete und Leo ziemlich schlapp und erkältet war, hielten wir uns nicht ewig in Niagara Falls auf. 
Die restliche Zeit erkundeten Michael und ich unsere Nachbarschaft in Buffalo mit den wunderschönen Villen, hübschen Cafes und vielen kleinen Geschäften. Die Jungs durften etwas in unserer Wohnung chillen. Außerdem machten wir ein bisschen Schule, spielten Karten -und schafften es zur Premiere von "Despicable m3"! Ein würdiger wahrscheinlich letzter Kinobesuch auf unserer Reise: toller Film in 3D, Liegesitze, und Popcorn und Softdrinks bis uns übel war...
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Murmeltierstadt Punxsutawney

Ich hoffe, ihr kennt alle den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" aus dem Jahr 1993! Der Film gehörte eine ganze Weile zu meinen Lieblingsfilmen- und als wir feststellten, dassPunxsutawney,dieStadt, in der der Film spielt, auf unserem Weg Richtung New York liegt, beschlossen wir natürlich, dort einen Zwischenstopp einzulegen. 
Mittlerweile wissen wir, dass der Film gar nicht in Punxsutawney gedreht wurde - die Tradition, am 2. Februar jeden Jahres das Murmeltier Phil nach dem Beginn des Frühlings zu befragen ist dennoch hier heimisch und seit über 100 Jahren sehr lebendig. Die Stadt ist gespickt mit (120!) Murmeltierstatuen, es gibt ein schönes Wettermuseum und allerhand Info zum Murmeltiertag. Wir haben zum Beispiel gelernt, dass die Tradition, am 2. Februar das Wetter der folgenden 6 Wochen vorherzusagen aus Europa stammt. Der Brauch, dies mithilfe eines Murmeltiers zu tun ist angeblich sogar in Deutschland beheimatet!
Nach einem großartigen Frühstück im "Punxy Phil's" brachen wir heute also auf zu einem Rundgang durch die Stadt. Wir besuchten den Hauptsitz des Murmeltier Vereins, erstanden Souvenirs, gingen in das Wettermuseum, beobachteten das 130 Jahre alte Murmeltier Phil (ein jährlich verabreichtes Lebenselixier macht's möglich) in seiner Wohnung neben der Bücherei und fuhren zum Gobbler's Knob, woPhiljedes Jahr im Februar das Wetter vorhersagt.
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Bauernhof Natrona Hights

Wir waren nur zwei Nächte in La Porte geblieben, weil ich auf dem weiteren Weg einen Bauernhof für uns gefunden hatte. Er schien mit 50 Dollar pro Nacht unglaublich günstig- und die Jungs wollten gerne Kühe melken, Eier suchen und Gemüse ernten. Also buchte ich (über Airbnb) vier Nächte. Wie sich herausstellte war der Preis nur für ein kleines Zimmer gewesen, wollten wir dort wohnen, sollte es also das Doppelte kosten. (Die Vermieterin  sagte, sie vermiete das andere Zimmer normalerweise  nicht, da das Bett so schlecht sei, müsse aber dennoch 100 Dollar pro Nacht nehmen- schließlich wollte sie ja sichergehen,uns durchfüttern zu können.) Ich hatte von einem "fantastischen" Frühstück gelesen, sagte also trotzdem zu - und verwünschte meine Entscheidung erst einmal...
Das Haus war chaotisch- und statt des "fantastischen Frühstücks", das uns angekündigt worden war, bekamen wir morgens ein paar Eier hingestellt. Da wir uns (natürlich) um unser schmutziges Geschirr kümmern sollten, räumte ich permanent die riesige Spülmaschine aus, die von allen Hausbewohnern und Mitarbeitern gefüllt wurde. Es roch überall nach verarbeitetem Tier und Gläser mit Schmalz, ausgelassenem Speck, und allen möglichen Dingen in unterschiedlichen Stadien der Verwesung standen überall herum. Wären wir doch in La Porte geblieben! Dort hätten die Jungs ihre Spielkameraden und ich tolle Yogastunden gehabt. (Für das halbe Geld..) Nun ja: der Himmel hörte mein Fluchen- und schickte mir direkt eine Yogastunde. Julia, eine junge Frau, die auch auf dem Hof wohnte, lud mich ein, mit ihr nach Pittsburgh zu einer Bikram Yogastunde zu fahren. Yoga bei 42 Grad Celsius. Ich war dabei! Und es war toll! Auf jeden Fall half es mir, mich mit unserem Schicksal hier auf dem Bauernhof  anzufreunden - und auch die Jungs durften inzwischen all die Dinge machen, wegen derer wir dort waren: Eier suchen, Unkraut jäten, Tiere füttern, die Milchkuh melken,... Luca stellte sich sogar jeden Morgen den Wecker und stand alleine auf, um seinen selbst auferlegten Pflichten nachzukommen.  Außerdem lernten die Jungs von Julia Ukulele spielen (besonders Leo scheint da ein Naturtalent) und freundeten sich mit den beiden Töchtern (5 und 2 Jahre) der Bauern an. Also alles wieder einmal gut gelaufen. Lediglich, dass unser intensives gemeinsames Jahr nun dem Ende zugeht drückt manchmal ein bisschen die Stimmung..

Draußen im Holzofen Pizza backen!
Draußen im Holzofen Pizza backen!
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Baseball & Aerial Yoga

Bevor wir wieder bei einer Familie wohnen werden, hatten wir uns in La Porte, Indiana, eine Unterkunft für uns alleine gegönnt.
Zwei Nächte bewohnten wir ein kleines Häuschen und lebten wie eine amerikanische Familie. Wir kochten, schauten "America's got talent" im Fernsehen- und ich backte endlich mal wieder Kekse! Die Kekse der Amish Bakery waren zwar für gekaufte Cookies lecker gewesen- aber selbst gebacken ist halt doch besser. Vor allem weiß ich dann, was drin ist- und das ist mir trotz aller Zugeständnisse in Sachen Ernährung immer noch wichtig.
Für Peanutbutter Cookies hatte ich lustigerweise alle Zutaten da- bis auf Natron. Aber bevor ich das Wort "baking soda" fertig ausgesprochen hatte, war Luca auch schon auf dem Weg zum Nachbarhaus, um sich welches schenken zu lassen. Mit Folgen. Nicht nur bekamen wir Natron für extrem leckere Cookies (Rezept hier) - Luca und Leo freundeten sich auch direkt mit den beiden Nachbarsjungen an. Als sie das Natron plus ein paar Cookies zum Nachbarhaus brachten, luden sie die Nachbarskinder zum Monopoly spielen ein. Nach dem Monopoly brachten diese Luca und Leo das Baseballspielen bei- in dem Garten hinter unseren Häusern. Inzwischen hat besonders Luca einen ganz schönen Schlag drauf... Zum Glück gibt es hier keine Zäune zwischen den Grundstücken! Danach spielten sie im kühlen Wohnzimmer gemeinsam Minecraft.
Die Jungs waren glücklich und beschäftigt- also suchte ich mir eine Yogastunde. Es war ganz wunderbar nach fast 3 Monaten Abstinenz endlich mal wieder den ganzen Körper ordentlich zu dehnen.
Obwohl wir am nächsten Morgen weiterfahren mussten gönnte ich mir vor unserer Abfahrt etwas, das ich schon seit Jahren ausprobieren wollte: eine Stunde Aerial Yoga! Man hängt sich hierfür in Stoffbahnen, die an der Decke befestigt sind und schwebt und fliegt teilweise richtig durch den Raum -oder man hängt kopfüber in den Seilen und kann sich so in jede erdenkliche Richtung dehnen. Es ist unbeschreiblich schön! Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen dass es Personen gibt, die ein Aerial Yoga Studio in der Nähe haben und es nicht nutzen. Ich werde dringend herausfinden müssen, wo es solche Studios in unserer Nähe in Deutschland gibt!
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Immer noch Iowa

Auf unserem Weg zurück Richtung Osten gondelten wir weiter durch Iowa. Unser nächster Halt führte uns für zwei Nächte zu Paula und Bob. Das Ehepaar hatte sich für den Ruhestand ein schönes,palastähnliches Haus gebaut. Es gab vier Gästezimmer mit jeweils eigenemBad, ein Kinderspielzimmer mit Tischtennisplatte, Spielen, Zeitschriften und riesigem Sofa, ein Wohn-Esszimmer mit Kamin undFlügel, eines mit Fernseher und einen riesigen doppelstöckigen Raummit Glasfront, Bar und Sitzmöglichkeiten. Wieder einmal bin ich erstaunt, was für tolle Menschen wir über Airbnb kennenlernendürfen. 
Paula und Bob hatten das Haus eigentlich nur gebaut, um zu Feiertagen Familie beherbergen zu können. Auf Airbnb kamen sie eher zufällig- und wir waren ihre ersten Gäste. Wir wurden verwöhnt als ob es kein Morgen gäbe. Das Frühstück war AMAZING. Großartig, dass ich rechtzeitig für diese Unterkunft meine vegane Lebensweise vorübergehend aufgegeben hatte..
Während Bob in Iowa als Banker gearbeitet hatte, war Paula als Finanzberaterin für ihre Firma auf der ganzen Welt unterwegs gewesen. Sie hatte zu jedem erdenklichen Land eine Geschichte parat und eine unglaubliche Energie. Ihr nächstes Projekt ist ein Pool mit Gegenstrom im Garten, der schon zum Aufbau bereitliegt. Dass er noch nicht steht liegt daran, dass Paula im Frühjahr anscheinend für die gesamte Gegend die Steuer macht. 
Im Vergleich zu seiner Frau ist Bob ein eher ruhiger Geselle, der die vielfältigen Pläne seiner Frau gutmütig zur Kenntnis nimmt. (Lediglich einen Kurztrip nach Chicago hat er während unseres Aufenthaltes abzuwehren versucht.)
Obwohl die Jungs natürlich gerne den ganzen Tag Tischtennis und UNO gespielt hätten, hatte Paula für uns einige Attraktionen in der Nähe herausgesucht. (Nachdem es ihr unmöglich gewesen war, eine Kanutour für uns zu organisieren, beschloss sie übrigens kurzerhand, demnächst ein paar Kanus für ihre Gäste zu kaufen...vielleicht kommen wir ja nochmal wieder..)

Jedenfalls entschieden wir uns für den Besuch einer Hängebrücke und des kleinen Städtchens Kalona, wo viele Amish People leben. Diese Menschen glauben nicht an so neumodischen Kram wie den Nutzen von Elektrizität und sind leicht an ihrer altmodischen Kleidung zu erkennen. Logisch: zusätzlich zu Parkplätzen gibt es in Kalona auch Plätze, wo man sein Pferd  samt Wagen anbinden kann! Und auch auf der Straße landet man häufig mal hinter einer Pferdekutsche. 

Es gab ein hübsches Freilichtmuseum, wo wir uns anschauen konnten, wie die ersten Siedler lebten und außerdem ein Museum, das über die Geschichte der Amish informierte. Mir war nicht klar gewesen, dass die Amish zu den Menoniten gehören, und dass die Menschen dieser Religionszugehörigkeit aus Deutschland geflohen waren, weil sie dort verfolgt wurden. Angeblich wird der Gottesdienst der Menoniten immer noch auf deutsch gehalten.
Nach dem Besuch einer Amish Bakery und dem Kauf sehr leckerer Peanutbutter Cookies fuhren wir zurück, um noch etwas Bobs und Paulas Gastfreundschaft zu genießen, Tischtennis zu spielen und auf dem Flügel Musik zu machen. Leo verliebte sich in den Lazy-boy-Sessel und schaute mit Bob "America's funniest home videos" im Fernsehen. 
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Irgendwo in Iowa

Eine Reise durch die USA wäre für mich wahrscheinlich nicht komplett gewesen ohne einen Abstecher nach Manning, Iowa, wo ich vor 27 Jahren für ein Schuljahr die Highschool besucht hatte. 
Wir verbrachten also Michaels Geburtstag vorwiegend im Auto auf der Fahrt von Chicago nach Sac City, Iowa. Wenigstens hatten wir Glück mit unserer Mittagspause in dem wunderschönen Städtchen Galena, wo wir etwas durch die bunte Fußgängerzone schlenderten, stilecht amerikanisch zu Mittag aßen und Luca unter die Rocker ging.

Da das einzige Hotel in Manning komplett ausgebucht (und ehrlich gesagt auch zu teuer) war, hatten wir die nächstmögliche Airbnb Wohnung gesucht- und in Sac City gefunden. Ein Glück! Das kleineHäuschen, in dem wir für zwei Nächte untergekommen sind, ist sehr süß und war immerhin groß genug, dass wir meine Freundin Hallie plus Familie zum Abendessen und Frühstück beherbergen konnten. Hallie lebt zwar nicht mehr in Iowa, war aber süß genug gewesen, mit ihrer Familie von Marshall, Minnesota, anzureisen und sogar wie wir in SacCity zu übernachten, um am nächsten Tag mit uns Manning zu besuchen.
Falls es jemanden interessiert: in Sac City gibt es den größten Popcorn Ball der Welt :-D!
Wir hatten das große Glück, dass in Manning heute "Kinderfest" war. Im Stadtpark gab es unzählige Attraktionen für Kinder -und Luca und Leo spielten und tobten bis zum Umfallen mit Hallies JungsNoah(9) und Mika (13). Die Kids verstanden sich prächtig und waren die gut 24 Stunden, die wir gemeinsam verbringen durften praktisch unzertrennlich.
Ich besuchte das Haus, in dem ich damals gewohnt hatte, die Schule, die Kirche...und wir aßen bei "Cliff's"-wie vor vielen, vielen Jahren.
Nach einem wunderbaren Tag fuhren wir zurück nach Sac City und kochten und aßen noch gemeinsam, bevor Hallie und ihre Familie wieder nach Hause aufbrachen. 
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Chicago

Chicago ist eine wunderschöne Stadt. Man könnte einfach den lieben langen Tag kreuz und quer durch die Straßen laufen und Architektur bestaunen. Mehr oder weniger ist es genau das, was wir die letzten zwei Tage gemacht haben.
Von unserer Wohnung in Chinatown liefen wir gestern bis an einen hübschen Strand am (extrem sauberen) Michigansee, weiter über das Planetarium in die Innenstadt. Willis Tower, Trump Tower, Hancock Center. Verschnaufpause und Mittagessen in einem Bioladen - und weiter. Auch die Jungs fanden es sehr faszinierend, durch die Straßen zu schlendern und immer neue grandiose Bauwerke zu entdecken. Erst abends wurden wir von heftigem Regen in ein Einkaufszentrum getrieben, wo wir Pizzen aßen und uns dann eine Metro nach Hause suchten.
Heute machten wir uns mit dem Auto auf den Weg in die Stadt. Grund hierfür war nicht der deutliche Muskelkater, der sich inzwischen bemerkbar machte, sondern das etwas außerhalb gelegene Haus des Architekten Frank Lloyd Wright, das wir später am Tag besuchen wollten.
Erst einmal gingen wir jedoch in den Millennium Park. Ein unglaublich abwechslungsreicher Park mit tollen Brunnen, dem größten Spielplatz, den ich bisher in meinem Leben gesehen habe und einer Freilichtbühne, auf der heute Vormittag die Konzerte fürs Wochenende geprobt wurden. Wir erfrischten uns also an den Brunnen, hörten etwas Musik und die Kinder tobten sich auf dem Giga-Spielplatz aus. Nach einem Mittagessen im Vapiano fuhren wir weiter zum Frank Lloyd Wright Home and Studio. Wir hatten das Glück, direkt eine Führung zu erwischen, an der außer uns vier nur noch ein Pärchen teilnahm. Die einstündige Führung war sehr interessant- und viel zu schnell vorüber. Nachdem wir Leo unbeschadet aus dem Souvenirshop herausgelotst hatten, wollten wir im Wholefoods "nur noch schnell ein Wasser holen". Wie meistens wurde es dann doch etwas mehr und wir können uns jetzt auf ein leckeres Abendessen freuen....
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Verlängerung

Weil es Michael immer schlechter ging, verlängerten wir unsere Wohnung in Oakland noch um eine Nacht. Wir hatten Glück, dass die nächsten Gäste hier erst einen Tag später kamen- und dass die Vermieterin in Chicago uns entgegenkam mit dem Preis für die nicht genutzte Nacht. Michael schlief also ungefähr 48 Stunden am Stück, während die Jungs und ich überglücklich Steine bemalten, Basketball spielten, Hunde sitteten - und vor allem stundenlang mit einem kleinen offroad Auto  über die Felder fuhren. Die Vermieter waren hin und weg von Luca und Leo, ließen sie in ihrem Haus Drums und E-Gitarre spielen und verabschiedeten sich mit einem ganzen Päckchen Geschenke. (Drumsticks, Plektra, Handschuhe...) :-)
Jetzt geht es auf nach Chicago. Ich hoffe, die Jungs und ich erwischt es nicht zu hart mit Michaels Erkältung...
...und Glühwürmchen haben wir auch gefangen...und freigelassen.
...und Glühwürmchen haben wir auch gefangen...und freigelassen.
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Landleben USA

Wir sind immer noch auf dem Weg nach Chicago und inzwischen bei unserer letzten Zwischenstation angelangt: in Oakland- auf halber Strecke zwischen Nashville und Louisville.
Die letzten beiden Nächte hatten wir in Antlanta verbracht. Zu unserer Schande muss ich gestehen, dass wir komplett auf eine Besichtigung der Stadt verzichteten. Wir hatten einfach nicht die Energie. Es war sehr warm und schwül und Michael ist ziemlich erkältet. Außerdem war die Luftmatratze, auf der Michael und ich schliefen undicht, so dass wir praktisch auf dem Boden lagen. (Beide Nächte, da auch die Ersatzmatratze des Vermieters ein Loch hatte.) So tummelten sich die Kinder am Pool, machten etwas Schule und Michael und ich erholten uns von den schlaflosen Nächten.
Inzwischen in Oakland leben wir für zwei Nächte auf einem Bauernhof, den ich mal wieder über Airbnb gefunden habe. Wir bewohnen ein süßes Häuschen auf dem Gelände des Hofes und es ist fantastischhier! Es gibt Kühe, einen Hund und eine Halle zum Basketball spielen -der Vater des Besitzers war Profibasketballspieler. Die Gastgeber haben brandneue Buntstifte, Malbücher, Rätselhefte und einenBerg DVDs für uns bereitgelegt. Außerdem haben sie liebevoll arrangierte Snacks bereitgestellt und den Kühlschrank mit Getränken gefüllt. (Wenn wir die ganzen alkoholischen Getränke aufbrauchen wollen, die für uns bereitstehen, müssen wir morgen früh anfangen...)

Auch hier wollen wir nicht wirklich etwas unternehmen. Vielleicht einen Spaziergang zum Froschteich um die Ecke machen. Den Sonnenuntergang bei einem leckeren Essen und Gläschen Wein genießen. Basketballspielen. Etwas Schule machen- bevor wir dann übermorgen nach Chicago weiterfahren.
Wie bei Daniel vor ein paar Tagen sind wir mal wieder begeistert von der Gastfreundschaft der Menschen und ihrem Interesse an unserem Leben. Ich bin sehr froh, dass wir nicht nur Sehenswürdigkeiten abklappern, denn dann hätten wir auf all diese Begegnungen verzichten müssen.
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