Weiter nach Chiang Mai

 

Thailand scheint sich wirklich außerordentlich gut bereisen zu lassen. Zumindest der beschränkten Erfahrungen nach zu urteilen, die wir bisher gemacht haben. In Bangkok sind sowohl das Netz der Metro als auch das des Skytrain sehr übersichtlich und die Bahnhöfe wesentlich moderner und scheinbar auch sicherer als an den deutschen Bahnhöfen, die ich kenne. So ist man zum Beispiel von der Bahnsteigkante durch eine transparente Begrenzung getrennt, deren Schiebetüren sich erst öffnen, wenn die Bahn eingefahren ist und wiederum ihre Türen öffnet. Es ist klar geregelt, wo man zu warten hat, damit aussteigende Fahrgäste die Bahn unbehindert verlassen können und in den Bahnen gibt es Plätze, die für Mönche(!), alte Menschen, Menschen mit Behinderung und Kinder(!) freigemacht werden sollen. Als zum Beispiel Leo auf so einen Platz zuging, wurde ihm dieser sofort lächelnd von einer Dame angeboten.

 

Auch der Bahnhof ist wirklich sehr großzügig angelegt, und man findet auf Anhieb alles, was man braucht. Auch wenn sowohl die Gepäckaufbewahrung als auch der „food court“ nicht im Entferntesten etwas mit dem zu tun haben, was wir uns darunter vorstellen. Leider empfinde ich all das als so „anders“, dass ich mich nicht wirklich traue, davon Fotos zu machen. Ebenso wie ich bisher in keinem Reiseführer oder auf keinem Reiseblog Bilder von den hier typischen Garküchen gesehen habe- allenfalls von der sehr gemäßigten Touristenversion. Aber über das Essen in Bangkok werde ich vielleicht sowieso noch einmal schreiben müssen.

 

Auf seinen Zug warten kann man jedenfalls in der riesigen Bahnhofshalle. Dort gibt es sehr bequeme, gepolsterte Sessel – und zwar so viele, dass man garantiert einen Platz findet, einige Menschen schlafen hier auch über mehrere Sessel ausgebreitet. Es gibt einen großen Bildschirm, auf dem man sich heute zum Beispiel einen Boxwettkampf anschauen konnte- und unter diesem Bildschirm gibt es mehrere Reihen herrlich altmodische Holzsessel, auf denen die Mönche sitzen. Dann natürlich das obligatorische Bild des Königs und der Königin. Außerdem stehen an jeder Ecke Plastikkisten, in die man seine alkoholischen Getränke (so man aus Versehen welche mir in den Bahnhof genommen hat) entsorgen muss.

 

Wir haben es uns also auch auf den Sesseln bequem gemacht und auf unseren Zug gewartet. Dieser stand schon eine Stunde vor Abfahrt vorbereitet (Betten heruntergeklappt und bezogen) auf dem entsprechenden Gleis. Was dann dazu geführt hat, dass der Zug mit über einer halben Stunde Verspätung gestartet ist und auch dann mehr stand als fuhr, das weiß kein Mensch. Ich war nur froh, dass wir bis zur Endstation fahren und ich mir keine Gedanken um unsere Ankunftszeit machen musste.

 

Die Betten waren superbequem. Man hat hier viel mehr Platz als ich das von meinen nächtlichen Reisen nach Italien gewohnt bin. Man kann auch auf den ausgeklappten Betten bequem sitzen, ohne sich den Kopf zu stoßen und sie sind breiter als ein echtes Bett. Außerdem liegen Matratzen darauf. Die Bettwäsche ist auch prima: fluffige Kopfkissen und dünne aber angenehm schwere Decken. Alles strahlend weiß und sauber. Ich hatte uns allen für die Zugfahrt lange Hosen und Fleecejacken bereitgelegt, da ich gehört hatte, dass die Züge wegen der Klimaanlagen eisig kalt seien – auch eine unbegründete Sorge. Die Temperatur war sehr angenehm. Einziges Manko: das Licht wurde nachts nicht ausgeschaltet. Es war also taghell. Michael war wohl jede Stunde wach, die Jungs und ich haben mindestens von 1:30 bis 7:30 geschlafen, Leo sogar bis 10:00 Uhr. Vor dem Einschlafen durften wir uns unser Frühstück aussuchen. Es gab unterschiedliche Sandwiches, Rührei, etc., alles mit „Orangensaft“, Tee oder Kaffee. Wir haben viermal das „Schokokeks-Frühstück“ genommen- gerne hätte ich auch die Reissuppe probiert, allerdings gab es die nur mit Schrimps.

 

Die Entscheidung, den späten Nachtzug zu nehmen hat sich als gut herausgestellt. So hatten wir noch einige Stunden, die vorbeiziehende Landschaft zu bewundern. Urwald, Urwald, Urwald, kleine Tempel, (Reis?-)Felder, Felsen, Tiere…und das alles mit Schokokeksen (Oreos, vegan J) und einer Tasse Tee auf einem bequemen Sitz im klimatisierten, mückenfreien Wagen. Herz was begehrst du mehr?!

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Heiner de Ole (Samstag, 17 September 2016)

  • #2

    johhunold (Samstag, 17 September 2016 14:17)

    Ich finde eure Berichte immer unheimlich spannend. Auch die Photos sind sehr vielsagend. Ich lese alles immer wieder gern und freue mich an den Bildern. Möge eure Begeisterung noch lange anhalten. Euer (O)pa

  • #3

    Anne (Sonntag, 18 September 2016 09:42)

    Hi, ihr vier!!! Auch bei uns wandert mein Smartphone immer durch alle 4 Hände wenn wir wieder einen neuen Eintrag von euch entdecken!!! Ist super interessant, entführt einen echt in eine fremde Welt und Matti und Milla lieben eure Bilder, vor allem die Poolbilder stoßen auf große Begeisterung!!

  • #4

    Cornelius (Sonntag, 18 September 2016 10:34)

    Ich lese Eure Blogs auch jeden Tag mit Freude!

  • #5

    Alex (Sonntag, 18 September 2016 11:34)

    Das freut mich so sehr!!!
    Grüße nach Deutschland!

  • #6

    Christa Hunold (Mittwoch, 21 September 2016 16:42)

    Ich schlieben mich den anderen Bewunderern an. Eure Berichte und Bilder sind toll. Grüße von Eurer Ma