Doi Suthep und so viel mehr..

 

Eigentlich…wollten wir heute nach Leos Nachuntersuchung im Krankenhaus „nur“ mit unserem jetzt geliehenen Auto zur Tempelanlage auf den Doi Suthep fahren. Tatsächlich hatten wir dann aber einen total vollen und abwechslungsreichen Tag.

 

Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass Leo auf dem Weg der Besserung ist. Noch ein paar Tage Antibiotika und der Spuk sollte vorbei sein. Das war nicht weiter überraschend…die Überraschung war, dass nach der Untersuchung eine Krankenschwester zu uns kam und uns mitteilte, dass wir die Untersuchung nicht bezahlen müssen. Wie krass ist das denn? Ich werde doch immer mehr zum Thailand-Fan…

 

Auf dem Weg zum Doi Suthep hielten wir zunächst an einer Mall an, um dort etwas zu essen. Nachdem wir für insgesamt knappe vier Euro Pad Thais gegessen und Softdrinks getrunken hatten, mussten wir uns natürlich direkt überlegen, wie wir das gesparte Geld am besten anlegen könnten. Wir entschieden uns dafür, abends das Kino der Mall zu besuchen, um den Trickfilm „Storks“ zu sehen (Englisch mit thailändischen Untertiteln). Allein die Informationstafeln zu den Filmen stellt alles, was wir in Deutschland kennen in den Schatten. So erfährt man zum Beispiel nicht nur die Handlung des Films, sondern auch, wie viel Zeit vor dem Film für Werbung und für Filmwerbung draufgeht. Also in unserem Fall: 6 Minuten Werbung, 14 Minuten Filmwerbung, 90 Minuten Filmdauer, gesamt: 1 Stunde und 50 Minuten. Auch seine Plätze kann man sich an großen Bildschirmen selbst aussuchen und die Tickets ausdrucken. Ich weiß, dass ähnliches auch bei manchem Kino in Deutschland versucht wird- aber hier klappt es tatsächlich. Die Abendgestaltung stand also, noch ein Trip zu den Toiletten der Mall und weiter sollte es gehen. Die Toiletten musste ich dann aber doch noch fotografisch festhalten: auf Knopfdruck fährt die Bidetfunktion der Toilette dank Lichtschranke punktgenau aus. Stärke und Temperatur kann man per Knopfdruck regeln und sich nach getaner Arbeit mit einem Föhn trocknen lassen. Verrückt!

 

Die Mall sollte nicht unser einziger Zwischenstopp auf dem Weg zur Tempelanlage bleiben: wir genossen es, mit „eigenem“ Auto selbstständig zu sein und hielten noch an einem Bachlauf, um uns zu erfrischen und vor der Besteigung der Tempelanlage zu entspannen. Besonders die Jungs waren natürlich total begeistert von dieser spontanen Planänderung.

 

Endlich am What Phra That Doi Suthep ging es erst einmal viiiiele Treppenstufen hinauf. Die Plackerei wurde aber mehr als belohnt mit einer sehr schönen Tempelanlage und einem tollen Blick auf Chiang Mai.

 

Für den Wasserfall, den wir auf dem Rückweg noch anschauen wollten war dann leider keine Zeit mehr, da der Weg dorthin schon um 16:30 geschlossen wurde. Also zurück in die Mall, Abendessen und Kino!

 

Das Kino war eine gute Entscheidung gewesen: großer Kinosaal, bequeme Sessel, sympathischer Film, nicht viel los… Das kulturelle Highlight für mich aber: vor dem Film, zwischen einer verrückten Autowerbung und einer x-beliebigen Filmwerbung ertönte auf einmal Musik und auf der Leinwand erschien eine Schrift (auf Englisch und Thailändisch), die besagte, dass man nun aufstehen solle für die Hymne des Königs. Alle stehen auf (wir in einer der vorderen Reihen natürlich auch) und sehen sich zur Hymne auf der Leinwand Fotos aus dem Leben des Königs an (chronologisch geordnet).

 

Auf einem Nightmarket ist uns das auch schon passiert: da wird zu einer bestimmten Uhrzeit die Nationalhymne gespielt und das Leben friert komplett ein. Standbild. (Als Leo aus Versehen weitergelaufen ist, weil er sich durch die fremde Hymne nicht angesprochen fühlte, wurde er direkt von einem grimmig dreinblickenden Wachmann gestoppt.) Irgendwie hat das was, finde ich. Und das trotz unserer deutschen Vergangenheit….what’s wrong with me???

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Alex (Freitag, 30 September 2016 20:38)

    Das mit dem Kino klingt toll aber das mit der Hymne ein bisschen gruselig *brrr*.