Schon wieder umziehen...

Von Georgetown sind wir weitergezogen nach Batu Ferringhi.

Batu Ferringhi ist angeblich DER Urlaubsort auf Penang mit wunderschönen Stränden, leckerem Essen und nicht nur von Touristen, sondern auch von Langzeitreisenden und digitalen Nomaden hoch gepriesen. Auch wir wollten diesem wunderbaren Ort eine Chance geben, die Füße ins Meer strecken und ein bisschen Urwaldluft schnuppern. Wir hatten mal wieder über airbnb eine sehr günstige Wohnung gefunden und die Jungs freuten sich nach den paar Tagen in dem zwar sehr schönen aber doch recht engen Zimmer in Georgetown auf ein eigenes Bett - und natürlich mal wieder einen Pool!

Apple, die Vermieterin der Wohnung, schrieb mich einige Tage vor unserer Anreise an, dass die Wand des Kinderzimmers durch die sehr starken Regenfälle der letzten Tage etwas feucht geworden sei, aber schon wieder neu gestrichen - und dass es sein könne, dass die Farbe wieder abbröckelt, falls es weiterhin so stark regnete. Wenn ich das wolle, würde sie die Miete der Wohnung reduzieren. Ich - inzwischen gewohnt an ständig feuchte Wohnungen, dreckige Wände und Löcher in der Decke- meinte noch, sie solle sich keine Gedanken machen.

Als wir dann ankamen, roch es mehr als muffig - und es fiel auch mehr als nur Farbe auf die Kinderbetten..

Obwohl wir die Betten so weit wie möglich von der nassen Decke weggeschoben hatten, waren sie ständig von weißen, flaumigen Flocken überzogen. Nachdem die Kids in der ersten Nacht in Dauerschleife niesten, über Halsjucken klagten und morgens kaninchenrote Augen hatten, beschloss ich, dass wir so nicht länger wohnen konnten und suchte zum nächsten Tag eine neue Bleibe. Apple stornierte uns die weiteren Tage ohne Probleme. Also: direkt wieder packen und weiterziehen..

Jetzt wohnen wir also im 18. Stock einer 30stöckigen, schlanken Schönheit - einer von drei Drillingen. Obwohl die Wohnung auch ziemlich abgewohnt ist, mit wie immer von der ständigen Feuchtigkeit angefressenen Möbeln und dementsprechend muffigem Geruch, sind die Kinder -natürlich- begeistert. Die Pools sind toll, es gibt eine Tischtennisplatte und einen Fernseher mit DVD-Player. Wir genießen den Blick aus dem Küchenfenster mitten in den Urwald, die Ziegen und Affen, die sich offensichtlich nicht von hier haben vertreiben lassen, und ich habe mich heute -zum ersten Mal seit wir unterwegs sind- im Fitnessraum mit Blick übers Meer auf dem Stepper abgequält. Die ganzen Curries, Softdrinks und Kekse in Wärmeenergie umwandeln. Glücklicherweise ist der Hawker Center, in dem wir die letzten zwei Tage so gut gegessen haben auch von hier aus mit dem Bus gut zu erreichen. Leckeres streetfood ist also zumindest für abends gesichert.

...denn natürlich haben wir die letzten zwei Tage nicht nur über schimmlige Wände gejammert und im Pool gechillt, sondern zum Beispiel auch untersucht, ob Penang zu recht den Namen "Streetfood Capital of the World" trägt.

Also, wenn man von dem Hawker Center in Batu Ferringhi ausgeht, so ist der Titel definitiv berechtigt. Zwanzig bis dreißig Garküchen unterschiedlichster Kulturen reihen sich um einen überdachten Platz mit Tischen und Stühlen. Leo hatte zum Beispiel Hähnchen mit Pommes oder Pizza, während Michael, Luca und ich uns erst einmal an die indischen Garküchen gehalten haben. Das Essen war einfach fantastisch- und ich frage mich, wie man auf knappen zwei Quadratmetern mit nur einer Person innerhalb kürzester Zeit eine solche Vielfalt an Gerichten zubereiten kann. Die Speisekarte einer indischen Garküche hat allein mehr vegane Gerichte als ich während unseres gesamten Aufenthaltes hier ausprobieren kann. Auch die Organisation ist super: man sucht sich einen Tisch aus, merkt sich die Tischnummer, macht einen Rundgang, um sich sein Essen auszusuchen, bestellt bei der Garküche, nennt die Tischnummer und bekommt sein Gericht an den Tisch gebracht, wo man es dann bezahlt. Getränke bestellt man entweder am Tisch, oder holt sie selber. Heute haben wir leider in dem Foodcourt einer Mall gegessen, da wir Lebensmittel einkaufen mussten (in einem Land, in dem vorwiegend auf der Straße gegessen wird ist das immer noch und immer wieder ein schwieriges Unterfangen)- und ich freue mich schon jetzt auf das morgige Abendessen im Hawker Center.

Auch die "langen, weißen Sandstrände" haben wir uns angeschaut. Die Kinder sind wie immer begeistert, sobald sie am Meer sind und im Sand buddeln können. Zum Baden sind die Strände allerdings -zumindest im Moment- nicht geeignet. Es wird gewarnt vor hohen Wellen, starker Strömung- und wir haben auch schon die eine oder andere Qualle gesehen. Egal: jetzt haben wir zum Baden ja die Pools.

Weiterhin haben wir uns den Tropical Spice Garden angeschaut. In diesem wunderschönen Park sieht man, wie Gewürze wachsen, lernt etwas über ihre Entdeckung und Verwendung und kann sich nach der ganzen Anstrengung im Restaurant mit Blick übers Meer bei hausgemachter Limo und kleinen Speisen (Leo hatte 7(!) Hühnerflügel, das war ein ziemlicher Berg Fleisch und Knochen) entspannen. Mindestens so spannend wie die Gewürze waren aber zum Beispiel auch die riesigen Seerosenblätter, von denen eines ein Gewicht von 30 kg, also zum  Beispiel Leo oder fast noch Luca, tragen kann. Michael war begeistert von dem Bambuswald, mit den unterschiedlichsten Arten Bambus, und mich hat die Sektion "Getränke", insbesondere die Kaffee- und Kakaopflanzen am meisten interessiert. Wer hätte das gedacht?

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Kommentare: 5
  • #1

    Julius, Fabi und Alex (Mittwoch, 19 Oktober 2016 20:18)

    Julius: die Seerosenblätter sind ja wirklich riesig. Und es ist sehr schade dass Ihr nicht im Meer baden konntet
    Fabian: Aber schön, dass Ihr in die Pools konntet. Und uns ist gleich die tolle Rutsche aufgefallen.
    Alex: die Hawker finde ich auch super. Die gibt es in Singapur auch. Dachte, die hießen Corners? - ist aber lange her ;-)

  • #2

    Alex (Mittwoch, 19 Oktober 2016 20:20)

    Guten Appetit :-). Wie soll das funktionieren, wenn Ihr wieder hier seit? Nach all den Leckereien in Asien?

  • #3

    Alex (Donnerstag, 20 Oktober 2016 01:10)

    ..oder wenn wir uns das Essengehen auf den nächsten Kontinenten nicht mehr leisten können?!?
    ..ich frag mich das auch!!!
    Genieße es aber jetzt erst einmal..
    Viele Grüße an euch!! Es ist immer schön, von euch zu hören!

  • #4

    Anja (Freitag, 21 Oktober 2016 21:16)

    Ich frag mich eher, wie ihr ohne Pool in Idstein leben wollt? Also die Jungs...

  • #5

    Alex (Samstag, 22 Oktober 2016 02:33)

    Ganz im Ernst: ich frage mich täglich, wie das in Australien, Neuseeland und den USA werden soll... Vielleicht haben die Kids eine Chance auf einen Pool in Vegas- falls ich Michael zu Vegas überreden kann ;-)