Happiness?

Inzwischen habe ich schon eine kleine Flut Mails zu folgendem Artikel erhalten. Obwohl ich natürlich versuchen werde, diese einzeln zu beantworten, möchte ich doch gerne klarstellen, dass ich nicht unzufrieden oder gar unglücklich bin! Ich halte mich im allgemeinen für einen sehr zufriedenen Menschen, der recht genau weiß, was ihn (sie) glücklich macht. Vielleicht war ich einfach überrascht, dass trotz weitgehend perfekter Rahmenbedingungen kein signifikanter Glückszuwachs zu finden ist. Oder besser: kein dauerhafter. Zu Beginn der Reise (die ersten Monate) fühlte ich mich nämlich unglaublich lebendig und erst mit der Gewohnheit pendelte sich alles irgendwie wieder ein..

Zu Beginn einer Yogastunde Mitte Januar in Maroubra sollten wir jeder eine Karte aus einem dicken Stapel (Tarot?)Karten ziehen. Noch bevor ich denStapel wirklich in die Hand nehmen konnte, viel mir genau eine Karte direkt vor die Füße: die Karte "Happiness". Hatte ich bei der Aufforderung, eine Karte zu ziehen noch leichte Verärgerung gespürt (schließlich wollte ich Yoga machen, nicht irgendeinen esoterischen Humbuk), war ich nun beinahe verzaubert. Schließlich beschäftigte mich das Thema Glück auf unserer Reise immer wieder.

Sowar ich zum Beispiel um Weihnachten herum geradezu schockiert darüber, "zu wenig glücklich" zu sein. Natürlich war ich wirklich "zufrieden", sogar sehr. Schließlich hatten wir ALLES: einwunderschönes Haus, gutes Essen und Trinken im Überfluss, eine grandiose Landschaft, tolles Wetter, und nicht zu vergessen: lieben Besuch. Wir starteten also wirklich tiefenentspannt in dieFeiertage: frühstückten auf der großen Veranda, umgeben von exotischen Pflanzen und Tieren, machten schöne Spaziergänge, um abends dann -wieder auf der Veranda- ein leckeres, gemütliches BBQ zuveranstalten.

Was für ein Unterschied zu den letzten Jahren!, als Michael vor Weihnachten mindestens 6 Tage pro Woche bis nachts arbeitete und/oder schon im Morgengrauen in die Werkstatt verschwand, ich (fairerweise) zusätzlich zu Job und normalem täglichen Wahnsinn zuständig war für diverse Weihnachtsfeiern, Klavier- und Geigenvorspiele, sowie die Organisation des eigenen Weihnachtsfestes - und wir uns am 24. Dezember nachmittags oft fühlten wie Zombies.
Dennoch kann ich nicht behaupten, dass ich dieses Weihnachten an Heiligabend wesentlich glücklicher war als in den letzten Jahren.
Ich war schockiert und enttäuscht darüber, dass das sprudelnde, überbordende Glück ausblieb, das ich erwartet hatte. Dabei hätte ich es besser wissen müssen. 
Schließlich hatte ich mir schon vor Jahren einmal die Mühe gemacht, zwei Listen zu schreiben: eine Liste mit Dingen, dich mich (erfahrungsgemäß) glücklich machten, und eine andere Liste mit Dingen, auf die ich häufig Lust habe, die ich also gerne tun oder besitzen möchte.
Ich weiß natürlich nicht, wie diese Listen bei anderen Menschen aussehen würden - aber bei mir hatten die beiden Listen NICHTS gemeinsam. Ich möchte sogar behaupten, dass ich häufig überhaupt keine Lust habe auf die Dinge, die mich letztendlich glücklich machen. Manchmal muss ich mich geradezu dazu zwingen.
(Hierzu zählt zum Beispiel das Toben mit den Kindern, das Aufstehen um 5:20 für eine Yogastunde und ähnliches.) Andererseits machen mich die Dinge, auf die ich Lust habe, oft nicht glücklich (hier bin ich wahrscheinlich nicht die Einzige, die sich von Schokotorte, Rotwein, einem "gemütlichen" Fernsehabend und neuen Klamotten kurzfristig Glück verspricht- und meist herb enttäuscht wird). 

Weiterhin stellte sich mir natürlich in den letzten Monaten immer wieder die Frage, ob ich so viel Glück wie wir gerade haben (also auch im Sinne von "being lucky") überhaupt verdient habe. Wir bereisen die Welt- ohne eine echte Sorge- während andere Menschen nicht wissen, wie sie sich oder ihre Kinder ernähren sollen. 
Zurück zur Yogastunde: wir sollten versuchen, unsere Yogapraxis einem bestimmten Gedanken zu widmen, der gerne mit der gezogenen Karte zusammenhängen durfte. Ich versuchte es also mit "ich verdiene es, glücklich zu sein". Dabei wurde mir einiges klar: niemand wird glücklicher (oder satt oder irgendetwas), wenn ich weniger glücklich bin. Ist es nicht vielmehr so, dass glückliche Menschen andere oft mit ihrem Glück anstecken? Grund genug, sich für sein Glück nicht zu schämen, sondern es schamlos zu genießen? 

Bestimmt wird das Glück nach wie vor sprunghaft und flüchtig sein. Wenn es sich aber blicken lässt, bin ich fest entschlossen, es voll und ganz auszukosten. Hier jetzt also -ganz schamlos- einige (unerwartete) Glücksmomente während der ersten Hälfte unserer Reise:
-Tuktuk fahren in Thailand bei Nacht (beispielhaft für viele Erfahrungen, die auf dieser Reise ganz neu und deshalb spannend für uns waren, bei denen wir uns richtig "lebendig" gefühlt haben)
-Das erste Glas Wein nach den (ziemlich kargen) Monaten in Asien (hier war wohl leider der vorherige Verzicht der springende Punkt...)
-Yogastunden (ja, immer noch und immer wieder ist das so- und trotzdem kriege ich den Hintern nicht hoch, mir den (Frei)Raum zu schaffen, für mich selbst zu praktizieren)
-Klettern mit den Jungs auf diversen tollen Spielplätzen (ich denke da z. B. an Kuala Lumpur :))

Wie geht es euch mit dem Glück? Was macht euch glücklich? Gibt es Dinge, bei denen ihr überrascht seid, dass sie euch glücklich machen?

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Kommentare: 11
  • #1

    pa (Samstag, 11 Februar 2017 00:08)

    Liebe Alex,
    nichts und niemand kann dich glücklich machen, wenn du nicht das Glücksgefühl in dir selbst hast. Alles andere kann nur als Verstärkung dienen. Du hast - stellenweise - in deinem Artikel schon den richtigen Ansatz. Es könnte dich tatsächlich glücklich machen, um die Welt zu reisen, während andere in Asien halt nichts zu essen haben. Das muss dir kein schlechtes Gewissen machen, denn du kannst nicht allen Armen in Asien helfen. Hilfst du aber dem ein oder anderen, entsteht da nicht ein Glücksgefühl in dir? ... Mein Glücksgefühl, euch alle strahlend in Sydney am Flughafen zu sehen. Es war in mir, und ganz intensiv, auch wenn man es vielleicht nicht gesehen hat. Das Glück stellte sich ein, weil ich es ohne wenn und aber zugelassen habe: Ihr wart nicht der Grund, der Grund war meine Bereitschaft, mich zu freuen, und mit euren strahlenden Gesichtern habt ihr es noch vielfach verstärkt.
    Erwarte nicht zuviel von dir. Die Kehrseite des Glücks ist das Traurigsein. Lass es zu. Es gehört zu uns wie die Freude. Auch der Himmel hat Wolken. Sie ziehen aber vorüber. Und dann kommt die Sonne wieder hervor. So lass auch du einfach zu. Versuch nicht das Glück festzuhalten, es wird dir nicht gelingen: denn die Wolken ziehen weiter. Versuch nicht "jetzt" glücklich zu sein, dann verkrampfst du dich.
    Kann man Glück lernen? Bedingt ja, nicht absolut. Lass dieses kleine Pflänzchen in dir wachsen und überfordere es nicht!

  • #2

    pa (Samstag, 11 Februar 2017 00:11)

    Nachtrag:
    vielleicht hilft dir ja das Buch von Anthony de Mello "Awareness" weiter.

  • #3

    alex (Samstag, 11 Februar 2017 03:35)

    Lustig: nach dem Buch habe ich in Sydney gesucht - es aber leider nicht gefunden. Soll ein schönes Büchlein sein :)

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