Shantytown

Schon gestern Nachmittag hatten die Jungs sich in eine kleine Herde Minipferde verliebt, an deren Weide wir auf dem Weg zum Goldwaschen vorbeigekommen waren. Die Besitzerin, die dies von ihrem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite direkt bemerkte, bot den Jungs an, die Pferde auszuführen. Was für eine schwierige Entscheidung das gewesen war! Pferde oder Gold?? Schließlich hatten wir beschlossen, erst Goldwaschen zu gehen und am nächsten Tag (heute) morgens mit den Pferden zu laufen.
Jedes Kind suchte sich also ein Pferd aus, führte es über die Weide und zum Füttern, bis schließlich Jungs und Pferde wild über die Wiese rannten und tobten. Gerne wären die Jungs noch mit zu den anderen 11 Pferden der netten Dame gefahren, aber wir hatten für heute ein anderes Kinderprogramm geplant: den Besuch von Shantytown, einer nachgestellten Goldgräberstadt mit teilweise Originalbauten, einer alten Dampflok, Goldwaschen und ähnlichem.
In Shantytown angekommen, fuhren wir als erstes mit der Dampflok durch den Urwald, besichtigten ein nachgestelltes Sägewerk, durften in den Feuerkessel der Lok schauen und erfuhren so einiges über die ersten Goldsucher in Neuseeland. An unterschiedlichen Stellen im dichten Wald standen Häuser, in denen verschiedene Persönlichkeiten etwas zu ihrem Leben als Goldsucher, Bardame, Verbrecher, etc in der damaligen Zeit erzählten.
Schließlich erreichten wir das Goldwaschen. Man musste es extra bezahlen- aber die Jungs hatten darauf bestanden. Leider waren sie letzten Endes recht enttäuscht von der Aktion: Jedes Kind bekam eine Handvoll mit Gold versetzten Sand zum Auswaschen. Das durften sie dann genau einmal tun. Leo hatte glaube ich auf einen größeren Gewinn gesetzt... Nach dem "echten" Goldwaschen gestern war das nicht sehr aufregend. 
Schließlich gelangten wir in das "Stadtzentrum" mit Kirche, Gefängnis, Kneipe, Krankenhaus, Metzger und viel, viel mehr. Ich fand die Häuser, die Ausstellungsstücke und die Informationen dazu superinteressant, während die Jungs irgendwann lieber auf dem Spielplatz tobten und im Goldfluss Dämme bauten.
Gerne hätten wir noch eine Nacht bei John übernachtet- leider hatte er für heute kein Zimmer mehr frei. Also zogen wir auf einen Top 10 Campground, wo wir eine Hütte reserviert hatten. Dort angekommen erfuhren wir, dass in dem Preis für die Hütte (trotz ausreichender Bettenzahl) die Kinder nicht inbegriffen waren- ebensowenig das Bettzeug oder Kochgeschirr für die Gemeinschaftsküche. Wie bitte??!! Aus Mangel an Alternativen mussten wir nun all das zuzahlen... Wir zahlen jetzt also für eine Hütte ohne Klo über 100€ - und haben auch beim Gletscher morgen Abend nur auf einem "Top 10 Campground" noch eine Hütte gefunden. Nun ja: hoffen wir einfach mal das Beste!

Kommentar schreiben

Kommentare: 4