...was macht man nun also mit einem "geschenkten" Jahr? Wie und wo kann man die gemeinsame Zeit mit der Familie am besten "nutzen"?

Vor einem Jahr haben wir ein hübsches Häuschen im schönen Idstein gekauft, wo wir uns sehr wohl fühlen. Können wir nicht einfach hier bleiben? Die neue Heimat genießen?

Nun, ich habe da meine Zweifel.

Zum Einen gäbe es natürlich für Michael überhaupt keinen Grund, nicht zu arbeiten, wenn wir so dicht an seinem Laden leben.

Zum Anderen würden die Kids hier offensichtlich weiterhin zur Schule gehen.

Wahrscheinlich würde ich nachdem die Jungs in die Schule gingen eine Runde Yoga machen, mich etwas engagieren (in den Schulen der Kids, evtl bei veganen Aktionen), -und sonst? Und sonst würde sich nichts ändern: das tägliche Chaos halt, mit Haushalt, Kindern, etc.

In diesem Setting würde mir mein Beruf innerhalb weniger Wochen schrecklich fehlen. Und ich würde es bereuen, trotz viel "Freizeit" wahrscheinlich nicht wesentlich mehr Zeit mit meinen Kids zu verbringen als vorher.

Also erstmal weg!

 

Nachdem wir viel herumgesponnen hatten, wohin es gehen könnte, habe ich mal die Punkte zusammengefasst, die mir besonders wichtig waren:

 

-Sicherheit

Aus meiner Sicht sind unsere Kids zu jung, um irgendein Risiko einzugehen, das ihre (und damit natürlich auch unsere) Sicherheit (gesundheitlich, etc) gefährden könnte.

 

-Sprache

Ich liebe es, mich in einem Land verständigen zu können - und da ich auch den Kids die Möglichkeit geben möchte, sich möglichst schnell in der Fremde verständlich zu machen, scheint es mir eine gute Idee wenn die Sprache der besuchten Länder nicht ständig wechselt.

 

-Visum

Ich selbst ziehe es vor, in einem fremden Land zu leben, ein Gefühl für Land und Leute zu entwickeln, gerne eine neue Sprache zu lernen und diese dann im täglichen Leben anzuwenden - anstatt Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen abzuklappern und "so viel wie möglich mitzunehmen". Leider ist es ohne eine Arbeitsstelle in fernen Ländern so gut wie unmöglich, länger als ein halbes Jahr zu verweilen - und auch die Beantragung eines 6-Monats-Visums garantiert nicht dessen Bewilligung. Also werden wir wohl reisen "müssen". (Das nenne ich mal ein Luxusproblem..)

 

-Klima

Ich liebe den Herbst - und durchaus auch einen schönen verschneiten Winter-, da wir aber (siehe "Visum") recht viel unterwegs sein werden und ich ungern mit mehr als einem (möglichst kleinen, möglichst leichten) Gepäckstück pro Person unterwegs bin, sollte es in den bereisten Ländern eher warm sein. Ich werde keinen Anorak, dicke Stiefel und 10 Paar Socken durch die Weltgeschichte tragen.

 

Aus diesen Punkten hat sich dann so langsam unsere Route entwickelt. Die USA sollten dabei sein (Michael träumt seit ich ihn kenne von den Nationalparks im Westen der USA). Ich selbst wollte schon immer noch einmal nach Australien zurück (-die zwei Wochen, in denen ich vor ca 20 Jahren durch das Northern Territory und das rote Zentrum des Kontinents gereist bin haben mir Lust auf mehr gemacht). -Und wenn wir schonmal dort sind natürlich auch Neuseeland - wovon jeder, der einmal dort war immer so schwärmt. Die Richtung (immer nach Osten) ergab sich aus den klimatischen Bedingungen - und wenn wir schon nach Osten fliegen, können wir natürlich auch Thailand (das "Einsteigerland" für Asien-Reisende) mitnehmen.

 

Nach langem Hin-und-Her steht nun also die Route fest:

Thailand (1 Monat ca), Malaysia (1 Monat ca), Australien (3 Monate ca), Neuseeland (2 Monate ca) und USA (3 Monate ca).

Tataaaaa!